Ausgewogenen Ernährung
Gedankenleerer Kaffeesatz ist es,
den ich mir aufbewahre.
Versteckt hab ich ihn schon, als er noch
frisch & warm war.
Jeden Morgen versuche ich vorsichtig
davon zu nippen - weiß ja keiner.
Den anderen geb ich belegtes Vollkornbrot.
Vitamine, die brauchen sie.
Tomaten sollten sie auch häufiger essen.
Überlege manchmal, ob sie sich
auch was zurückgelegt haben -
die Brote finden sie ja langweilig.
Hoffe, sie haben daran gedacht,
daß er leer, frisch & noch warm sein sollte.
Von Zeit zu Zeit denke ich
er war noch zu heiß - mein Kaffeesatz.
Stille
Ruhig schwingt die Hängematte
badend im Meer glühender Strahlen
vor sich hin
wirft einsam, lange Schatten.
Erhaben gleiten Koi
durch das faltenlose,
gläserne Nass
auf der Suche
nach nur einer Berührung.
Der Bach plätschert
Vogelgesang
Ab & an tanzten sie beinahe
schwebend durchs Wasser
Ein Zitronenfalter,
Zaghaft läßt er sich auf der
Immer noch schwingenden
Hängematte nieder
Absolute Stille!
Ich mittendrin
Schwerwiegend
- gewidmet -
Gedankenfetzen
durchfluten im Widerhall
die verflogene Nacht.
Bruchstücke
des Gemäldes
durchbrechen die Isolation.
Bilden tiefe Krater -
gemeißelt in Granit.
Geatmete Phantasie
Sanfte Stille der Nacht
Gefangen in Träumen der Sehnsucht
Verloren im Hier und Jetzt
Schwebend zwischen Raum und Zeit
Gedanken versinken in Unendlichkeit
Schweigend gemeinsam
In der Einsamkeit
Freiheit für den Augenblick
Verglühen aus der Welt der Stille
Gelegt an die Ketten der Realität
Gerichtet am Pfahl der Wahrheit
Erstickt an der Endlichkeit
Vergangenheit oder Zukunftsvision?
Vergangenes war einst mein Morgen
Morgen wird Vergangenes
Noch gestern wußte ich nicht
was das Morgen bringen wird
Durch jenen Tag
welcher gestern war
aber heute noch vor mir liegt
möchte ich wachsen
Ich kann versuchen
meine Vergangenheit
von morgen
so zu gestalten
daß sie meine
Zukunftsvision
von gestern
erfüllt
Expressive Strichzeichnung
- gewidmet einem Soturi -
Intuitiv graphierst Du
klare Konturen
auf zahllose Schatten
Vergießt Schwarz
ungewollt
über dem Bild
Einige Flecken
Übertünche ich
mit tiefem Blau
Heut' Nacht
Allein
Über nassen Asphalt
nur der Mond ist ihr Begleiter
Die Nacht
in tiefes Schweigen gehüllt
Sie fühlt diese Ruhe
den endlosen Frieden
Sie genießt die Schönheit dieser Stille
Der Schein des Mondes
durchwandert die federlosen Äste
der traurig großen Riesen
Nur den Wind kann sie spüren
wie er zärtlich ihr Gesicht berührt
ihr sanft durch das Haar streicht
Gedankenverloren
Ihr Blick zu den Sternen
Sie schließt die Augen
und erhört ihren
zärtlichen Gesang
Unikat
- gewidmet -
Eine glänzende Schale war es -
gefüllt mit Zuckerwasser.
Mit der Zeit hat sich auf dem Rand
ein wenig Staub angesammelt &
keiner findet sich um sie zu polieren.
Gäste fanden sich viele,
wollten draufspucken und mit einem
alten Lappen den Glanz zerkratzen
Jede Berührung entlockte ihr
einen Ton.
Meistens weich & sanft, mitunter
auch uneben beängstigend
Prompt erweckte ein altes Bild
die Aufmerksamkeit derer, die
versucht waren dieses Geräusch
erneut zu erhaschen
Grundriß wurde allem beigefügt
so daß sie sich zurechtfanden
Umbau stand bevor & man verpackte
sie in Styropor.
Nun quietschte sie nur noch -
klang wie ein Pfeifen.
Blank gewaschen & gebohnert
fand sie nun zu ihrem neuen Platz
Hinter Glas & Putzanweisung
für das Personal -
“Täglich” stand drauf.