Blickwinkel
Gefangen in Steinakrobatik,
verschwimmen Banalitäten
wie gelöste Seide
in brennender Gischt .
Flüchtig umspielt,
gehalten
von feuchtem Grün,
hin zum freien Fall;
Wie ein stummes Versprechen -
blitzartig tot,
doch so lebendig wie rot.
Eingetaucht in schillerndes Perlmutt
wächst es fließend in luftige Höhen
& hinter diffusen Kuppen
beatmen Ekstasen
nackten Himmel;
Eigens berührt
& doch unantastbar
Bebildert
Du löcherst Papier
grundlos & durch.
Zerkratzt die Fälschung
stampfend & wild
während der Rasen wächst.
Öffnest Türen & gebärst
Wortfetzen
des Tintenakrobaten.
Fächerst unentschlossen -
suchend nach hellem Beige.
Weich gepolstert -
unbeachtet
im Duett.
Windstille!?
Bei Nacht, wenn Du in großen, roten Lettern
vorm nächsten Sturm der Rosenblüten warnst
& Latexhandschuhe eilig über Deine Hände streifst,
steig ich über Frischeischalen auf die Bühne.
Vorbei am reifen Wein der durstigen Lippen
um den linken Flügel anzumalen,
während ich dem Wind lausche.
Bei Nacht, wenn Du in großen, roten Lettern
vor den Schäden eines Regentropfens warnst
& eifrig nach den Flammen Deiner Kerzen hechtest,
steig ich über morsche Bretter auf die Bühne.
Vorbei an siedend heißen Einweckgläsern
um den rechten Flügel anzumalen,
während ich mich im Wind wiege.
Bei Nacht, wenn Du in großen, roten Lettern
vor einer Explosion der Pusteblume warnst
& die Stücke aus dem Kirschkernkissen klaubst
steig ich über einen Binsenteppich auf die Bühne.
Vorbei am fahlen Blitzlichtgewitter
um die letzten Tupfen Farbe aufzuklecksen
bevor mich der Wind fort trägt,
denn nächste Nacht, wenn Du in großen, roten Lettern
vom Zerschellen Deiner Palisaden liest
& fiebrig auf den neuen Anbruch lauerst
steig ich über trocknen Gold-Effekt
auf meinen Albatross aus Pappmaché
& flieg hinein in einen Rosenblütensturm
& über weite Felder voller Löwenzahn,
weil ich den Südwind liebe!